Wintermonate am See
Schon wieder ist ein Jahr vorbei und es ist Zeit, all die Momente zusammenzufassen, die ich in der Natur erleben durfte.
In den ersten Wintermonaten habe ich die meiste Zeit am See verbracht und mit einem Freund die vielen Wasservögel fotografiert, die von Januar bis Februar bei uns in der Nähe überwintern.
Bodensee
Endlich habe ich es auch bis zum Bodensee geschafft. Dieser ist für seine vielen Wasservögel bekannt. In Begleitung von Roger Bolliger beobachtete ich viele Enten, einen Kormoran bei Sonnenaufgang und sehr zutrauliche Stare.
Schweizer Alpen
Mein ganz persönliches Highlight im 2021 war definitiv von Februar bis Mai. Obwohl ich schulisch viel zu tun hatte, entdeckte ich meine ersten Birkhuhn Balzplätze und konnte diese wunderschönen Vögel fotografieren. Ich verbrachte viele Wochenenden in den Bergen. Ich lag bei jedem Wetter stundenlang im Schnee und beobachtete resp. fotografierte ihre Balz. Im Mai änderten sich endlich die Wetterbedingungen und ich war mit den fotografischen Resultaten besonders zufrieden: Der Schnee war geschmolzen und der ganze Balzplatz war übersäht mit Krokussen.
Verantwortlich für die Entdeckung der vielen Balzplätze war das Thema meiner Maturitätsarbeit: Das Balzverhalten der Birkhühner in den Bündner Bergen. Dafür studierte und analysierte ich die Balzplätze und das Verhalten der Birkhühner. Entsprechend verbrachte ich während den Frühlingsferien drei Wochen in den Bergen und stand jeden Tag um 03:30 auf. Einer der von mir gefundenen Balzplätze wurde auch von Gämsen, Rehen und Hirschen genutzt.
Rapperswil
Wenn ich nicht in den Bergen auf der Suche nach Birkhuhn Balzplätzen für meine Maturitätsarbeit war, fotografierte ich die Vögel zu Hause. Im März ging ich mit drei Freunden an den einzigen Ort in der Schweiz, an dem Eiderenten brüten, um diese wunderschönen Vögel zu fotografieren. Leider konnte ich nicht wie eigentlich geplant Bilder im Gegenlicht machen, aber – neues Jahr, neues Glück ;)
Rumänien
Nach den Frühlingsferien gab es wieder eine längere Fotografie-Pause – bedingt durch viel Schularbeit und vor allem Vormaturitäts-Prüfungen. Selten habe ich die Sommerferien so herbei gesehnt! Geplant war eine Reise mit unserem Biologielehrer nach Rumänien, die wir trotz Corona auch durchführen konnten. Die ersten Tage verbrachten wir in den Bergen, wo ich ein Braunbär fotografieren konnte.
Die zweite Woche führte uns ans Donaudelta und an die Schwarzmeerküste. Schon auf dem Weg zum Hotel – per Ruderboot – sah ich einige Rosa Pelikane, Reiher und Seeadler. Am nächsten Tag standen die Guides, mein Biologielehrer und ich um vier Uhr morgens auf und fuhren mit dem Boot ins Delta. Nachdem wir einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebt hatten, sahen wir Hunderte von Rosa Pelikanen, zwei junge Seeadler, Schwarzhalstaucher und viele weitere Wasservögel. Das Highlight des Tages blieb jedoch die Wildkatze. Gerade als einer der Guides eine Pause brauchte, sahen wir die Katze nur wenige Meter vom Ufer entfernt sitzen. Sie war ziemlich zutraulich und sass einige Minuten da, bevor sie wieder im Gebüsch verschwand.
An unserem letzten Tag hielten wir an einem kleinen See an, der für seine Limikolen bekannt ist. Wir konnten ungefähr 30 verschiedene Arten zählen, von denen ich nur eine Handvoll erkannt habe. Als der Rest der Reisegruppe im Meer baden ging, beschloss ich zu bleiben und die Vögel zu fotografieren. Es war sehr windig und ich musste das Tarnnetz mit Steinen sichern, damit es nicht wegflog.
Ostschweiz
Bis zu den Herbstferien folgte erneut eine längere Fotopause. Auch diesmal lag es an der vielen Arbeit in der Schulte. Doch eines Abends erhielt ich einen Anruf von einem Freund. Dieser teilte mir mit, dass er ein sehr zutraulicher Steinwälzer gefunden habe. Einen Vogel, den ich noch nie zuvor gesehen habe! Also packte ich schnell meine Kameraausrüstung und fuhr nach Rapperswil. Wir konnten ihn den ganzen Abend ohne Störung fotografieren. Irgendwann kam der Steinwälzer nur wenige Zentimeter in meine Nähe und fing sogar an, an meinen Schuhen zu picken. Was für ein unvergessliches Erlebnis!
Berner Oberland
In den Herbstferien fuhren meine Patentante und ich für ein Wochenende in die Berner Alpen, um Steinböcke zu suchen. Allerdings hatten wir am ersten Tag nicht viel Glück, obwohl das Wetter wunderschön war; Noch nie in meinem Leben hatte ich so einen klaren Sternenhimmel gesehen, wie an diesem Morgen. Der Abend und der zweite Morgen waren jedoch ziemlich erfolgreich, und wir machten viele Bilder von den Steingeissen und ihren Jungen, sowie zwei Alpenschneehühnern.
Letztes Jahr konnte ich nicht oft fotografieren gehen, trotzdem durfte ich einige unvergessliche Momente in der Natur erleben. Dieses Jahr beginnt ein neues, aufregendes Kapitel in meinem Leben: Ich schliesse im Sommer das Gymnasium ab und fliege anschliessend für einige Monate nach Südafrika. Bis dahin kann ich es jedoch kaum erwarten, wieder zu fotografieren und neue Erinnerungen zu sammeln!
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